Kundenerfahrungen

Hier das Feedback einiger Kunden. Zu einzelnen Pferden kannst du in den Unterkategorien mehr lesen.

Bianca und Wilma

Raimund, ich bin ein Fan von dir und deiner fantastischen Arbeit!!! 😀 Du konntest mir und meiner wundervollen Wilma bei unserem Verladeproblem helfen! Und das nur bei einem Treffen...Wahnsinn.. Bisher brauchten wir mehrere Leute zur Hilfe um Wilma zu überzeugen in den Hänger zu steigen. Wir haben alles mögliche ausprobiert, es zwar meist nach einer Stunde geschafft, doch immer mit einem völlig gestressten und unglücklichem Gefühl, für Wilma und mich.😔 Und dann immer diese Sorge, was ist wenn wir mal ganz schnell in die Klinik müssen....😟😦 Und dann kamst du Raimund🤠, mit deiner ruhigen und entspannten Art und dieser Sicherheit in dir. Wilma und ich ganz interessiert und Erwartungsvoll was nun passiert. Wilma kommunizierte dir ihre Lösungsvorschläge und Erfahrungen und du konntest ihr deutlich machen wie es ganz ohne Stress gehen kann. Und plötzlich stand sie drin. Ging raus, ging wieder rein und wieder raus,... Und dann auch mit mir. Sie war bereits so gefestigt, dass sie mir direkt zeigte wie es funktioniert. Die große Hürde ist genommen!!!😃 Ich habe für die nächste Zeit ein paar Hausaufgaben bekommen, um es zu vervollständigen und fühle mich gestärkt und irgendwie sogar beflügelt! Wilma und ich sind zufrieden und sehr Dankbar!!! 😊 Vielen Dank Raimund!!!!


Vielen Dank liebe Bianca.

Du hast ein tolles Pferd, was uns gezeigt hat, was sie genau stört und sie daran hindert auch wieder langsam aus dem Hänger herauszulaufen. Es sehr mutiges Pferd, was selbst beschlossen hat in den Hänger zu gehen, damit wir das Problem sehen können!

Auch ich habe wieder etwas dazugelernt! Danke!

30.10.2017

Zoe und Caluna

Zoe und Caluna - Foto; Zoe Kallin-Guillory
Zoe und Caluna - Foto; Zoe Kallin-Guillory

In kürzester Zeit hast du mir beigebracht und gezeigt...
• Emotionen wieder zu fühlen und sie zuzulassen.
• dass man nicht das Pferd bekommt, das man sich wünscht, sondern das, was man verdient.
• dass wir beide Prinzessinnen sind - du mehr als ich. Zoe und Caluna - Foto; Zoe Kallin-Guillory🙄
• wir beide unglaublich gerne diskutieren, und das auch miteinander, und Dinge, die für uns keinen Sinn machen, einfach nicht tun.
• wir gleichermaßen unter Druck dicht machen und flüchten.
• zuzuhören, zu lesen, zu hören, Intuition.
• wir gleichermaßen hochsensibel sind und viele Dinge spiegeln und aufsaugen.
• uns das Essen an einem Tag schmeckt, es nächste Woche aber schon ganz anders aussehen kann... egal, ob der Eimer 60€ gekostet hat. Zoe und Caluna - Foto; Zoe Kallin-Guillory🙄
• Kommunikation das A und O ist.
• mit viel Geduld, Einfühlungsvermögen und Toleranz viel mehr klappt als mit Frust, Druck und Erwartungen.
• von der Weide holen nicht schlimm ist und man sogar freudig auf den Menschen zu laufen kann.
• man auch mit einer gewissen Sanftheit konsequent sein kann.

Was für ein Geschenk, dieses Pferd. Mit allen Fehlern. Allen Macken.

Ohne den besten Horsemanship Trainer hätte ich das nie geschafft und wäre nicht so weit, wie ich heute bin. Ohne jemanden, der mir die Augen geöffnet hat und nicht nur mit meinem Pferd sondern auch mit mir und an mir arbeitet würde ich viele Dinge nicht so offen sehen, wie es heute der Fall ist. Und das Beste ist, wir haben gerade erst begonnen; gerade erst die Oberfläche angekratzt und es ist schon so aufregend und so lehrreich. Ich bin so gespannt, was du mir noch zu zeigen hast.


Vielen Dank Zoe für das schöne Kompliment.

Ohne die gute Zusammenarbeit und deine gute Mitarbeit, wäre das nicht möglich gewesen.

Okt. 2017

Jeannette und Barry

Jeannette und Barry - Foto Jeannette Heisig
Jeannette und Barry - Foto Jeannette Heisig

 

Letztes Jahr hatte ich ein paar Trainingseinheiten mit Jeannette und Barry. Barry ist ein Tinker, der nicht der Meinung war, das Menschen in seinem Leben sonderlich wichtig sind. Er hat Menschen akzeptiert, solange es nicht zu viel war. Zuviel hieß insbesondere zu viel Druck. Dazu kam, dass er eher ein unsicheres Pferd war und er die Nähe seiner Herde schon sehr mochte. Ich hatte den Eindruck, dass beide auf einem guten Weg waren, denn Barry hat sich schon damals durchaus an Jeannette orientiert. Eine Verbindung war da ….

 

Durch schlechtes Wetter, Krankheit und einen Stallwechsel gab es eine längere Trainingspause.

 

Als ich dann über Facebook eine Ebay- Verkaufsanzeige für Barry sah, nahm ich Kontakt zu der Besitzerin Jeannette auf. Es fühlte sich für mich sehr komisch, einfach nicht „richtig“ an, denn trotz aller Probleme erschienen mir die beiden doch ein gutes Team zu sein.

Auf meine Nachfrage hin vereinbarten wir einen Termin, um die doch recht verzweifelte Jeannette und ihren Barry zu besuchen und mal zu schauen, was eigentlich das Thema ist.

Einer Idee folgend nahm ich hierzu Astrid Silbermann (auf FB: Healing Energy) mit, um vielleicht noch ein paar andere Aspekte, eine andere Meinung zu der vermeintlich schwierigen Situation, zu haben.

Auf dem Hof eingetroffen begegnete uns eine total unglückliche Besitzerin und ein deutlich verunsichertes Pferd. Barry spürte eindeutig, das „etwas los war“ und auch Astrid spürte, dass dieses Pferd gerade sehr angespannt war.

Astrid nahm deutlich war, dass er spürte das sein Bleiben bei Jeannette ungewiss war, da er ihren inneren Abstand spürte.

 

Jeannette erklärte uns die Situation. Sie konnte ihr Pferd kaum noch vom Paddock zum Stall führen. Im Round Pen war es auch … nicht sehr schön und reiterlich eher schwierig, da sich auch hier die Wege schon mal getrennt haben. Insgesamt also eine Situation, die sich niemand wünscht, der eigentlich Entspannung beim Pferd sucht.

Entstanden durch viele Umstände, viele Meinungen, Stress und Ängste die dazu führen, das wir die Objektivität und den realistischen Blick für das eigene Pferd zeitweilig verlieren können. Das kann schon unter massiven Einflüssen von außen passieren.

 

Wir haben uns das Paar im Round Pen angesehen und erst mal beobachtet, was sie denn so „normalerweise“ machen. Es sah sehr angespannt aus – sicher auch, weil wir beide da waren – aber auch sehr minimiert. Ein wenig Schritt, ein wenig Trab … ein sehr minimiertes Pflichtprogramm.

 

Selbst die Erwartungen die sie an ihn hat, zum Beispiel dass er zu ihr in die Mitte kommt, hat er eindeutig abgelehnt. Erst als sie diese Erwartung das er kommt los gelassen hat, kam er in die Mitte!! Feines Pferd! Ein klarer Hinweis, das Erwartungen beim Pferd, bei diesem Pferd, schon Druck bedeuten den er wahrnimmt.

 

Auch Astrid stellt fest, dass es sich das Pflichtprogramm sehr angespannt und langweilig anfühlt.

 

Ich gab beiden ein wenig den Impuls spielerischer in die Kommunikation zu gehen. Nachdem ich dann ein bisschen mit Barry gespielt habe und Astrid mich ausbremsen musste (hüsteln), weil es mir soviel Spaß gemacht hat, war dann Jeannette dran.

Es hat ihr sichtlich Mühe bereitet einen Anfang zu finden, aber dann ließ sie alle bedenken fallen und bewegte sich mit ihrem Pferd intuitiv durch den Round Pen. Trab, Galopp, Richtungswechsel, mal langsamer und mal schneller … es hat beiden Spaß gemacht!

 

Plötzlich veränderten sich die beide. Es entstand eine echte Verbindung und als Astrid Jeannette dann fragte, wie es mit ihrer Verkaufs- Entscheidung nun aussieht, war verkaufen keine Option mehr. Freudentränen flossen beim Menschen und das Pferd entspannte sich.

Astrid stellte zu diesem Zeitpunkt die bei Barry anfänglich vorhandene Unsicherheit nicht mehr fest. Nun war klar war, dass seine „Menschin“ zu ihm hält.

 

Fazit: Jeannette war sich eigentlich immer sicher, dass ihr Pferd nicht gefährlich und auch nicht wirklich schwierig ist. Sie hat sich durch die Meinung anderer Menschen und Trainer von ihrem Weg mit ihrem Pferd abbringen lassen. Fehler sind dazu da gemacht zu werden. Wichtig ist, dass Fehler rechtzeitig erkannt werden, damit ein Richtungswechsel durchgeführt werden kann.

Zwei Schritte zurück … und in eine andere Richtung gemeinsam weitergehen!

Erwartungen reduzieren, mehr im Jetzt Spaß und Freude gemeinsam mit dem Pferd genießen!

 

Astrid und Ich kommen gerne auch zu dir, wenn du dir mit deinem Pferd unsicher bist, Schwierigkeiten hast, nicht weißt ob ihr gerade auf eurem Weg seid, das Gefühl hast gerade mit deinem Pferd keine Verbindung zu haben oder einfach nur einmal eine andere Meinung haben möchtest.

 

Vielen Dank für die schöne Zusammenarbeit mit Healing Energy (auch auf FB zu finden) und Danke an Jeannette für das schöne Bild von euch beiden.

Ruth und Kaziah

Foto: Ruth und Kaziah (c)
Foto: Ruth und Kaziah (c)

Hallo,
mit meinem Beitrag möchte ich meine Erfahrungen mit euch teilen – wie es ist, Angst vor dem Reiten zu haben und wie es sich anfühlt, diese loszuwerden. :-)

Bei mir fing alles mit einem Unfall im Mai 2016 an, an dem das Pferd (nicht mein eigenes, „lediglich“ RB) keinerlei Schuld traf. Ich hab einfach nicht aufgepasst, es war saudämlich: Beim Aufsteigen habe ich eine Trittleiter benutzt und mich vor dem Draufsteigen nicht versichert, dass die Leiter sicher stand. Der Boden war uneben und so kippte die Leiter weg, als ich das zweite Bein vom Boden hob. Es ging alles irre schnell, mein linkes Bein knickte weg ich sackte sofort zusammen und lag halb neben, halb vor dem Pferd. Kaziah blieb einfach nur stehen und schaute von oben auf mich herunter. Zum Glück war die Besitzerin dabei, sie führte Kaziah ein Stückchen weg und rief den Krankenwagen. Solche Schmerzen hatte ich noch nie. Ich erspare euch weitere Einzelheiten und komme gleich zum Endergebnis: Ich hatte diverse Bänder im Knie gerissen bzw. angerissen. Der Radiologe, der ein MRT von dem Knie machte meinte nur: „Wow, sowas hab ich auch noch nie gesehen!“ – Ein Satz, den man von einem Arzt in keiner Situation hören möchte. Nunja. Es folge eine langwierige Heilungs- und Wiederaufbauphase, über ein halbes Jahr Krankengymnastik. Danach war mein linkes Bein noch immer schwach, seit wir ein Heimergometer gekauft haben, wird es immer besser. Heute merke ich kaum noch Defizite.

Dieser Unfall jedenfalls hat mich sehr verunsichert, in mehrerlei Hinsicht. Zunächst vertraute ich meinem Bein nicht mehr; eine Übung wie Trampolinspringen löste tatsächlich Angst in mir aus; vor meinem inneren Auge knickte bei der Landung mein linkes Bein wieder weg und ich würde die ganze Geschichte erneut erleben. Ist natürlich nie passiert! Je kräftiger mein Bein wurde, desto mehr kam meine Sicherheit diesbezüglich zurück.
Die andere, noch viel größere Unsicherheit, betraf das Reiten. Obwohl mein Unfall nichts mit dem Pferd und dem Reiten zu tun hatte, außer dass ich ebendies eigentlich vorhatte bevor es zu dem Unglück kam, machte mir das Aufsteigen und Reiten enorme Angst. Ich habe eine rege Phantasie; vor meinem inneren Auge würde das Pferd lossprinten/bocken, sobald es etwas gruselig finden würde, etwa ein Rascheln im Gebüsch oder zu tief fliegende Vögel.
Kaziah hat mir noch NIE einen Anlass gegeben, vor ihr Angst zu haben oder mich unsicher zu fühlen. Das alles fand „lediglich“ auf meiner Gefühlsebene statt. Ich lag schon mit dem Kopf direkt vor ihren Hufen beim Spazierengehen, weil mich ihr Fohlen umgenietet hatte (hat ne Kurve im vollen Galopp nicht mehr gekriegt, sind beide auf die Schnauze geflogen ^^). Sie stand nur da und schaute auf mich herunter.
Man muss dazu sagen, der Unfall ereignete sich, als ich das schätzungsweise 3. Mal überhaupt auf Kaziah reiten wollte. Wir haben uns vorher 1 Jahr lang vom Boden aus kennen gelernt (BA, spazieren, ..), sie war noch nicht eingeritten (11 Jahre alt). Dann hatte ich über den Sommer hinweg verletzungsbedingt Reitpause, nach einigen Wochen konnte ich aber, wenn auch eingeschränkt, wieder ein bisschen BA mit ihr machen.
Mein Bein war zwar wieder beweglich, aber noch schwach, als ich zum ersten Mal wieder aufstieg. Mein Herz raste. Vor meinem inneren Auge würde ich binnen Minuten von ihr abgeworfen werden. Warum?! Keine Ahnung. Sie ist so ein braves und liebes Pferd und mein Verstand wusste das auch. Dennoch. Herzrasen. Wir wurden im Schritt geführt! Ich hatte trotzdem immense Angst. Sie ist aber auch ein sehr sensibles Pferd, das die Stimmung des Menschen sehr schnell annimmt. Dementsprechend war sie auch flott unterwegs und unentspannt. Ich atmete ganz bewusst und langsam ein und aus und versuchte, meine Anspannung abzubauen. Nach ein paar Runden, in denen ich die Gedanken schweifen ließ und über alles Mögliche nachdachte, außer darüber, dass ich gerade auf einem Pferd saß, beruhigte ich mich weitestgehend. Ich war dennoch froh, endlich wieder heil absteigen zu können. So ging das einige Male, ich wurde zunächst im Gelände geführt, dann „hing“ meine Begleitung nur noch mit einigen Metern Abstand am Seil und ging hinter uns her. Vor dem Loslassen hatte ich immense Angst, es lief ganz gut soweit und dann hieß es „nächstes Mal reitet ihr dann alleine!“ (also nicht ganz alleine sondern ohne dass sie geführt wird). Das hat mich dermaßen gestresst… ich hab mir richtig Sorgen gemacht vor dem nächsten Mal. Es kam dann doch anders; wir vereinbarten, ich würde während dem „Ausritt“ das OK geben wenn sie loslassen könne. Da wir aber mit zwei Pferden (und drei Menschen) unterwegs waren und die Mitreiterin Hilfe benötigte (die Beiden waren zum ersten Mal auf Graswegen unterwegs und es handelt sich um ein SEHR verfressenes Pony^^), „musste“ ich spontan doch losgelassen werden. Das stellte aber kein Problem dar, Kaziah passte sich wunderbar dem langsamen Tempo unserer pferdischen Begleitung an und nach wenigen Metern verschwand wie von Zauberhand meine Aufregung – und Kaziah nahm den Kopf runter und lief tiefenentspannt. Wir haben festgestellt, dass mit Pferdebegleitung alles gleich viel entspannter ist (wer hätte es gedacht  ). So tasteten wir uns langsam voran, von nun an immer mit einem anderen Pferd dabei. Die Besitzerin leiht sich seither ein Pferd von einem anderen Einsteller dort und wir reiten gemeinsam aus. Shadow (das andere Pferd) ist ein super Ruhepol und Kaziah kann sich gut an ihm orientieren, wenn mal etwas aufregend ist und sie Angst bekommt. Ich kann mir nie erklären, wie das vonstatten geht wenn ich meine Angst verliere, aber auch hier war es so, nach dem 3. oder 4. gemeinsamen Ausritt, war meine Aufregung wie weggefegt, als sich Kaziah aufregte auf dem Heimweg (das macht sie oft, wir arbeiten daran  ). Zuvor wurde dann auch ich nervös, was es logischerweise für dieses sehr sensible Pferd nicht besser machte – ist der Reiter nervös, wird auch sie sofort hektisch. Diese Nervosität war aufeinmal einfach weg. Seither meistere ich jede neue Herausforderung. Das erste mal Traben? Zunächst war ich leicht nervös, dann habe ich tief durchgeatmet und mir vor Augen gehalten, was ich für ein tolles Pony unter mir habe. Und los ging’s. Nach dem ersten Trab war das Grinsen nicht mehr aus meinem Gesicht zu bekommen. Zunächst trabten wir hinter Shadow her, nach kurzer Zeit trabten wir ruhig vorneweg. Kein Problem. Ich weiß, dass ich ihr vertrauen kann und sie immer anhalten kann wenn nötig. Ist aber nicht nötig  Wir sind ein prima Team geworden, das zusammen immer Neues erlebt und sich neuen Herausforderungen stellt. Ich habe manchmal das Gefühl, wir achten aufeinander. Ich passe auf sie auf und sie auf mich, wenn ich einmal ihre Hilfe brauche. Ich vertraue ihr (endlich).
Heute sind wir das erste Mal zusammen galoppiert. Ich kann euch sagen! War das ein Gefühl…Kaziah war völlig ruhig und flog dabei zugleich nur so über den Weg. Ich ließ mir den Wind um die Nase wehen, fühlte mich so leicht, frei und unbeschwert wie noch nie. Ich genoss es einfach nur. 100% Vertrauen, nicht eine Sekunde Zögern oder Angst. Es war perfekt.

Verena und Moony

Foto: Verena Heiland
Foto: Verena Heiland

Eigentlich war Moonys und mein Start im September 2015 gut. Eigentlich hat er alles gemacht, was ich ihm beigebracht habe. Eigentlich ging er überall mit mir hin. Eigentlich konnte ich ihn reiten. Eigentlich.....

Aber irgendwas hakte... immer mehr, so dass ich mich im August 2016 entschloss, mit dem Reiten vorerst aufzuhören. Er fing an mir zu zeigen, dass er es nicht will. Nicht so, wie es zwischen uns war. Wo ich doch dachte es sei alles gut. Dabei hab ich ihm nie zugehört, hab nie auf ihn gehört und geachtet. So wurde er immer deutlicher, weil ich ja einfach nicht hingehört habe, weil ich es nicht konnte. Ich habe gewusst es stimmt etwas nicht, aber ich konnte es nicht packen. Mit Zwang ließ sich nichts erreichen, obwohl von vielen Seiten angeraten. Auf den richtigen Weg für mein Pferd brachte mich ein online Kurs, auch mit anderen Pferdemenschen hatte ich Kontakt, die mir immer weiter auf den richtigen Weg halfen. An dieser Stelle möchte ich mich auch bei diesen Menschen bedanken. Sofern sie mitlesen werden sie wissen, dass sie gemeint sind.

Trotzdem fehlte immer noch etwas. Dass ich das "Problem" bin, war mir seit Monaten bewusst, nur was? Was war es? Es geht hierbei noch nicht mal um das reiten. "Nur" darum, dass mein Pferd gern mit mir zusammen ist. Es wollte einfach nicht klappen, dabei liebe ich mein Pferd doch?

Dann, Mitte März, ereignete sich etwas in meinem Leben. Ich möchte das nicht näher ausführen, weil es sehr privat ist. Es hat mit meinen Eltern zu tun. Lange heruntergeschluckte Sachen kamen zutage, ich traf eine Entscheidung, die alles änderte, die mich anfing zu ändern. Durch mein geändertes Verhalten begann alles sich zu bewegen. In dieser Zeit stieß ich auf Raimund. Auf seiner Seite war ich schon länger, habe aber nie mitgelesen, bis mir ein Beitrag auf seiner Seite auffiel, von jemanden, den er online begleitet. Ich erhoffte mir ein paar weitere Tipps auf meinem Weg und schrieb ihn an. Wir haben uns ausgetauscht. Schriftlich und auch knapp 2 Stunden am Telefon. Gar nicht in erster Linie über mein Pferd, vielmehr über mich, meine jetzige Lebenssituation und was diese ganzen Jahre mit mir gemacht haben. Über mein Denken und Fühlen. Ich hörte keinerlei Vorwürfe von ihm, was ich denn nun alles falsch gemacht habe. Er brachte mich zum Umdenken und das hat meine ganze Familie in Bewegung gebracht. Im positiven Sinne. Das ist alles noch ein langer Weg und da ist noch so viel was ich lernen kann. Aber der Anfang ist gemacht.

Ach ja, und natürlich gehört auch mein Pferd zu unserer Familie, so hat es sich auch mit bewegt als Teil dessen. Der Weg zu mir selbst brachte mich zu meinem Pferd. Ich konnte endlich Verantwortung übernehmen und ihm die Sicherheit geben, die er braucht. Ohne viel Nachdenkerei, einfach durch Handeln. Und nun ist alles anders. Moony folgt mir nun gern. Es ist unfassbar was die Worte und Unterstützung eines Menschen bewirken können, wenn er den richtigen Ton trifft und sich auch wirklich den Menschen des Pferdes einmal anguckt und sich mit ihm beschäftigt. Ich möchte dir dafür herzlich danken Raimund. So ist der Weg zurück in den Sattel nun für mich möglich. Diese Basis w

ollte ich mit meinem Pferd. Sicher wird jetzt nichts überstürzt, aber es ist wie ich allen
Zweiflern immer gesagt habe. Lasst es mich auf meine Art versuchen. Anders wird es nicht gehen. Aus vielen Wegen den eigenen finden...

Ich möchte noch betonen, dass Moony und ich seit Mitte März nichts zusammen gearbeitet oder trainiert haben, weil meine Zeit es nicht zuließ und er sich dann auch noch verletzt hatte. Also keine spezielle Methode oder irgendetwas. Einfach aus mir selbst heraus kam es. Ich kann es immer noch nicht glauben.

Also Raimund, ich danke dir nochmal aus ganzem Herzen, dass du dich in so einer Weise auf mich und Moony eingelassen hast und hoffe, dass du Moony und mich auch weiterhin begleitest.

Deine Verena Heiland

Sabrina und Micky (Namen geändert)

Foto: Raimund Kniffki
Foto: Raimund Kniffki

Liebe Pferdefreunde,

Heute bekam ich eine Nachricht von einer Frau, die ich mit ihrem Pferd seit fast einem halben Jahr Online begleite.
Die Erfolge, die sich nunmehr einstellen, freuen mich sehr und ich bat sie den Verlauf der Geschichte mit ihrem Pferd aufzuschreiben, um anderen Menschen ein wenig Mut zu machen den bisher bekannten Weg zu verlassen und den eigenen Weg zu gehen!

Sie tat es, möchte aber anonym bleiben, so dass ich diese Geschichte in ihrem Auftrag veröffentlichen darf!

Ich kommentiere es nicht weiter und sage DANKE dafür das du es aufgeschrieben hast!

 

 


Hier meine Geschichte:

Alles begann im April 2015 – ich kaufte mir einen 3 jährigen Wallach den ich im Stall stehen sah und mein Herz sofort sagte: „Ja er oder keiner“. Ich konnte ihn nicht Probereiten da er an einem Stall stand, wo keine Reitmöglichkeit bestand. Auf einem Video des Züchters konnte ich aber sehen, das er unterm Sattel super lieb war (wie das immer so ist mit den Videos). Ich reite schon sehr lange, was ich nur nicht so bedacht habe, war das ich ja nun nicht mehr die Jüngste bin und damit begannen auch schon die Probleme.
Am Stall angekommen, hat sich als erstes eine Bereiterin drauf gesetzt, damit ich schauen kann ob ich weiter machen kann. Was passierte? Er setzte sie ab und die Bereiterin setzte sich dann auch nicht mehr drauf. Na toll, und was mache ich jetzt?
Er ging dann in Beritt, denn ich wusste das ich ihm nicht die Sicherheit geben konnte die er brauchte. Der Beritt verlief allgemein ganz gut aber auch dort setzte er den Bereiter hier und da mal in den Dreck. Nach dem Beritt kam dann eine Trainerin zu uns an den Stall und machte weiter. Ich fühlte mich noch immer nicht all dem gewachsen, denn ich hatte ja derweilen auch schon einiges von dem gesehen, zu was er fähig war und in meinem Alter (47 Jahre) hat man schon mal mehr Kopf-Kino. Ich malte mir die schlimmsten Dinge aus die passieren könnten wenn er mich absetzt. Als dann auch noch meine Trainerin auswanderte war ich dann ganz allein auf mich gestellt. Eigentlich fand ich das gut, da ich jetzt keine Ausrede mehr hatte selber nicht zu reiten.
 
Gesagt getan!! Ich saß zwar hier und da mal drauf als meine Trainerin dabei war und es ging auch ganz gut aber als sie dann weg war und ich das erste Mal auf mich alleine gestellt war, ist es passiert. Wir gingen im Schritt durch die Halle (er war völlig entspannt) und plötzlich schoss er los.  Ich konnte ihn nicht mehr halten, nicht abbiegen oder sonst was. Dann fing er an zu buckeln und ich flog in hohem Bogen gegen die Hallenwand…. Sogar die Holzwand war eingedrückt, mit so einer Wucht bin ich dagegen geknallt. Zum Glück ist nicht viel passiert, außer das mein Fuß weh tat und ich einige Prellungen hatte, die ich aber erst am nächsten Tag so richtig zu spüren bekam. Ich bin aber sofort wieder rauf gegangen, keine Ahnung warum. Wahrscheinlich war es das Adrenalin das mich dazu getrieben hat. Ab da ging es nur noch abwärts. Ich bekam Panik wenn ich nur dran gedacht habe mich auf’s Pferd zu setzten. Im Büro hatte ich schon schweißnasse Hände. Ich war um keine Ausrede verlegen warum ich heute nicht reiten könne. Wetter, Wind, kalt, warm, zu wenig Schlaf etc. mir viel einfach alles ein und war gleichzeitig total verzweifelt. Gedanke wie: „ soll ich Ihn doch wieder verkaufen waren da gar nicht weit weg, denn mir war ja mein Leben lieb, aber mein Hobby, mein Pferd auch“.

Im Stall fragen dann ja immer alle: „Und, heute wieder nicht reiten? Der muss was tun, damit der nicht auf dumme Gedanke kommt! … usw.“. Man, das war echt ätzend und setzte mich nur noch mehr unter Druck. Trotzdem habe ich auf mein Bauchgefühl gehört und habe dann mit Bodenarbeit begonnen. Von der Bodenarbeit zur Freiarbeit und ich sage euch, niemals in meinem Leben hätte ich mir nur zu träumen gewagt was da mit mir und meiner Einstellung zu Pferden passierte. Das Vertrauen was man aufbaut, das Kennenlernen zwischen Mensch und Pferd ist einfach gigantisch. Ich war immer ein Reiter, wie es glaube ich viele sind – rauf auf’s Pferd, reiten und wieder runter!

Wir haben es durch diese Arbeit gemeinsam geschafft einen Weg zu finden miteinander zu kommunizieren. Wenn ich heute vom Stall weg fahren, vermisse ich ihn auch schon wieder. Diese Verbindung ist einfach einmalig. Trotzdem ist es alles noch was anderes, wenn man im Sattel sitzt und meine Angst ging und ging einfach nicht weg. Bin dann zufällig auf die Seite „Horse-Human-Harmonie“ gestoßen. Raimund Kniffki hatte einen Bericht dort über Pferde-Ängste rein gestellt. Habe ihn dann einfach mal angeschrieben und mir alles von der Seele gequatscht und ich kann nur sagen, das er mir wirklich sehr geholfen hat. Immer wieder hat er mich in meinem Tun oder auch Nicht-tun bestärkt und wie wir am Besten in ganz kleinen Schritten weiter machen sollen. Ich bin dann erst mal Wochen, ach was erzähle ich da, monatelang im Schritt geritten. Am Stall haben mich natürlich alle belächelt – war ja klar – und auch bei der Bodenarbeit kamen nur komisch Blicke rüber, so nach dem Motto „was soll das alles, die soll sich doch einfach nur auf den Gaul schwingen“. Ich habe aber weiter nach meinem Bauchgefühl gehandelt und den Tipps von Raimund.

Ein Zitat von Raimund war:
„Der Schritt ist der König der Gangarten ..,. was du dir im Schritt erarbeitest und gefestigt hast, musst du im Trab und Galopp nicht nochmal erarbeiten ... von daher kann ich dir nur empfehlen: Mach weiter so! Die späteren Erfolge werden den zeitlichen Verlust mindestens wieder gut machen!!"

Also gut dachte ich, weiter machen. So und heute, keine 3 Monate später, sind wir in allen 3 Gangarten unterwegs. Und sogar noch mehr. Er schenkt mir alles, wirklich alles, einfach so. Spielerisch haben wir die Piaffe geübt, sie ist zwar nicht perfekt, aber er gibt sie mir aus Spaß ohne Druck einfach nur um mir zu gefallen. Der erste Versuch rückwärts zu richten war perfekt, er hat es einfach gemacht, auf kleinste Hilfen, als wenn er sich Nachts ein Dressurbuch durchgelesen hat. Ich habe so was noch nie erlebt.
Dann das Nächste: Wir galoppieren noch nicht so lange. Höchstens eine Runde oder ein paar Sprünge. Aber auch da: Wir galoppieren und ich denke nur an „komm doch mal kurz zurück auf die Hinterhand“ und was passiert?
Er galoppiert  fast  auf der Stelle und daraus sofort wieder raus in den normalen Galopp. Ich war platt und kann es immer noch nicht fassen, wie es sich alles entwickelt hat. Mittlerweile bin ich davon überzeugt, das nur die ganze Schrittarbeit uns dahin gebracht hat… eine andere Erklärung habe ich da ansonsten nicht .

Ich liebe dieses Pferd über alles und bin sooooo froh nicht aufgegeben zu haben… hier auch nochmal ein ganz dickes DANKE SCHÖN an Horse-Human-Harmonie, der immer für einen da ist, wenn man nicht mehr weiter weiß. Eigentlich will ich auch nur damit  sagen, das man nicht aufgeben und wirklich nur auf sein Bauchgefühl hören sollte….. ganz egal was alle anderen am Stall sagen. Gerade wenn man Angst hat ist es wichtig in ganz kleinen Schritten weiter zu machen und vor allem hat uns genau das heute so weit gebracht und bin so stolz auf meinen Dicken. Wie sich das alles in Zukunft entwickeln wird, weiß ich natürlich nicht, aber ich weiß, dass wir ein unschlagbares Team sind, egal in welche Richtung es mit uns gehen wird.
 
Gib niemals auf und vor allem nicht dein Pferd, das kann ich an dieser Stelle nur jedem mit auf den Weg geben. Hört auf euer Bauchgefühl und gebt dem Pferd eine Chance, dann wird am Ende alles gut.

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Vielen Dank, dass du diese Geschichte mit uns teilst!

Horse-Human-Harmonie, 14.02.2017

Problempferde sind Pferde in Schwierigkeiten